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Was wir behandeln

 

Wo tut's denn weh?

Nacken

Schmerzhafte Nackensteifigkeit

Statische Überlastungen der Halswirbelsäule durch zu viel Bildschirmarbeit am Arbeitsplatz, sowie Verspannungen der Nackenmuskulatur und degenerative Veränderungen der Halswirbelsäule können zu einer schmerzhaften Nackensteifigkeit führen.

Physiotherapie: Gezielte Grifftechniken aus der Manuellen Therapie mit Druck, Zug und Dehnung lösen verspannte Muskeln und blockierte Wirbelgelenke.

Kopfschmerzen

Verspannungen der Nackenmuskulatur sowie der Kiefermuskulatur (Zähneknirschen) können zu Schmerzen führen, die vom Nacken ausgehend in den Kopf ausstrahlen. Mehrere Ursachen, wie z.B. Stress, Bildschirmarbeit, Bewegungsmangel und Arthrose der Halswirbelsäule können die Ursache sein.

Physiotherapie: Im Gespräch und durch Abtasten der Kiefer und Nackenmuskulatur kann festgestellt werden, ob ein Spannungskopfschmerz vorliegt. Behandlungstechniken aus der Massage und der Manuellen Therapie können die verspannte Muskulatur und evtl. bestehende Blockierungen an der Halswirbelsäule lösen. Eine Beratung zur Arbeitsplatzergonomie ist insbesondere bei häufiger Bildschirmarbeit sinnvoll.

Bandscheibenvorfall

Ein akuter Bandscheibenvorfall verursacht häufig eine schmerzhafte Nackensteife. Dabei kommt es durch degenerative Prozesse zu einem Einreisen des äußeren Bandscheibenfaserrings. Durch diesen Riss tritt gallertartiges Gewebe aus dem Innern der Bandscheibe hervor und kann zu einer Kompression und Entzündung naheliegender Nervenwurzeln führen. Oft kommt es zu Schmerzen am Schulterblatt sowie ausstrahlende Schmerzen in den Arm und in die Hand. Taubheitsgefühle und Kribbeln im Arm und Hand sind deutliche Zeichen einer resultierenden Nervenwurzelentzündung.

Ziel der physiotherapeutischen Behandlung ist die mechanische Entlastung der Bandscheiben und Nervenstrukturen. Mit Behandlungstechniken aus der ‘Manuellen Therapie’ wird der Nacken sanft gestreckt um die komprimierten Nervenwurzeln zu entlasten.

Die Mehrzahl der Bandscheibenvorfälle an der Halswirbelsäule muss nicht operiert werden, sondern kann mit Physiotherapie und der Verabreichung schmerz-, und entzündungshemmender Medikamente gut behandelt werden

Schulter

Impingement Syndrom

Bei einem Impingement Syndrom kommt es zu einem schmerzhaften Einklemmen von bestimmten Schultergelenksstrukturen unter dem Schultergelenksdach. Sowohl entzündlich degenerative, als auch funktionelle Defizite (Dysbalance der Schultermuskulatur) können die Ursache sein.

Die Diagnose Impingement Syndrom (Einklemmungs Zeichen) ist eine rein klinische Diagnose, die aufgrund der Beschwerdesymptomatik gestellt wird. Hauptmerkmal eines Impingement Syndroms ist das Auftreten von Schulterschmerzen in einer bestimmten Winkelstellung des Armes, z.b. wenn der Arm seitwärts oder vor dem Körper angehoben wird. Die bewegungsabhängigen Schmerzen können auch nur bei einer bestimmten Drehung auftreten, wie z.b. beim Greifen des Armes hinter den Rücken (Hemd in die Hose stecken, BH aufknöpfen), oder bei Überkopfsportarten wie Tennis, Volleyball, Basketball oder Schwimmen.

In der Regel ist die Gesamtbeweglichkeit der Schulter nicht eingeschränkt, und in Ruhe ist die Schulter beschwerdefrei.

Sowohl strukturelle (z.b. degenerativ oder entzündlich bedingte Veränderungen an Sehnen, Schleimbeutel und knöcherne Gelenkstrukturen), als auch funktionelle Defizite (Schwäche und Ungleichgewicht der Schultermuskulatur) können eine Impingement Symptomatik auslösen.

Ein erfahrener Arzt oder Physiotherapeut kann erkennen, ob die Beschwerden eher struktureller oder funktioneller Natur sind.
Zum Ausschluss/ Bestätigung einer strukturellen Ursache sind bildgebende Untersuchungen, wie Röntgen, Ultraschall oder Kernspintomografie (MRT) nötig.

Physiotherapie: Bei einem funktionell bedingten Impingement (Muskelschwäche und/oder Ungleichgewicht) hat ein spezifisches Training der Schulter Muskulatur in Verbindung mit einer guten Trainings- und Belastungsberatung gute Chancen auf Heilung.

Bei einer strukturellen Ursache (z.b. Kalkdepot, Osteophyten oder Verletzungen der Rotatorenmanschette) muss evtl. operiert werden.

Schultersteife/PHS/ Periarthritis Humeroscapularis / Frozen shoulder

Dieses Beschwerdebild wird auch einfach als Schultersteife beschrieben. In Folge entzündlicher Veränderungen an der Gelenkkapsel kommt es zu einer Schrumpfung der Gelenkkapsel, und damit zu einer mehr oder minder ausgebreiteten schmerzhaften Bewegungseinschränkung der Schulter.

Hauptmerkmal ist eine zunehmende, alle Bewegungsrichtungen betreffende schmerzhafte Einsteifung der Schulterbeweglichkeit. Das Anheben des Armes ist eingeschränkt, es fällt schwer, die Hand in den Nacken zu legen, oder die Hand hinter den Rücken zu bringen. Es bestehen häufig ausgeprägte Nachtschmerzen und Schmerzen beim Liegen auf der betroffenen Schulter. Im fortgeschrittenen Stadium kann die Schulter den Alltag stark beieinträchtigen.

Mehrere Ursachen wie entzündliche und degenerative Veränderungen insbesondere der Gelenkkapsel, wie auch Spätfolgen einer Verletzung oder eines früheren Unfalls können die Ursache einer schmerzhaften Schultersteife sein.

Physiotherapie: Bei einer Schultersteife aufgrund einer entzündlich bedingten Kapselschrumpfung wird die schmerzhafte Bewegungseinschränkung durch sanftes manuelles Dehnen und gezielte Dehnungsübungen langsam wieder gelöst. Dies ist ein Prozess, der sich allerdings über mehrere Monate hinweg zieht und viel Geduld beansprucht. Als flankierende Maßnahme können schmerz-, und entzündungshemmende Medikamente verschrieben werde.

Rotatorenmanschettenruptur (z.b. Naht der Supraspinatus-Sehne)

Als Rotatorenmanschette werden mehrere gelenknahe Muskeln an der Schulter bezeichnet, deren Hauptaufgabe die Führung und Zentrierung des Schultergelenks ist. Degenerative Veränderungen oder unfallbedingte Verletzungen der Rotatorenmanschette (RM) können zu Einrissen bis hin zu totalen Rupturen (Rissen) führen. Die stabilisierende Funktion der RM kann dadurch empfindlich gestört werden, was sich häufig in Schmerzen, sowie in Kraft und Bewegungsdefiziten an der betroffenen Schulter äußert.

Liegt eine komplette Ruptur einer Sehne der RM vor, muss diese in aller Regel operiert (genäht) werden, da diese nicht mehr von alleine zusammenwächst.

Nach Operation wird innerhalb einiger Tage sofort mit Physiotherapie begonnen, um postoperative Verklebungen der Schulter zu verhindern.

In den ersten 4 Wochen bewegt der Therapeut ihren operierten Arm, und zeigt Ihnen einfache Bewegungsübungen für zu hause. In dieser Phase sollte der Arm nicht zu stark beansprucht werden, da die Heilung der Sehnennaht oberste Priorität hat. Regelmäßige Bewegungsübungen verhindern das Einsteifen der Schulter. Ein selbstständiges Heben des Armes ist in dieser Phase nicht möglich.

Die Heilungsdauer einer Sehnenruptur beträgt in der Regel 6-8 Wochen, in dieser Zeit werden sie Ihren Arm nur sehr eingeschränkt benutzen können. Mit zunehmender Beweglichkeit und Schmerzfreiheit kann 6- 8 Wochen nach OP mit Übungen zur Bewegungserweiterung und Kräftigungstraining begonnen werden, um die Schultermuskulatur wieder aufzubauen. Rechnen sie mit einer Arbeitsunfähigkeit für mindestens 6 Wochen. Die gesamte Nachbehandlungszeit mit Physiotherapie dauert ca 3 Monate. Nach ca. 3 Monaten ist die operierte Schulter in den meisten Fällen annähernd beschwerdefrei. Sportaufnahme ist bei Kontakt und Ballsportarten frühestens nach 6 Monaten ratsam. Die operierte Sehne hat ihre ursprüngliche Reißfestigkeit erst nach einem Jahr! Die Behandlungsergebnisse sind in aller Regel sehr gut, die Heilungszeit nimmt aber einige Monate in Anspruch. Sie müssen also eine gute Portion Geduld und Zeit mitbringen.

Physiotherapie: Übungen zur Mobilisation, Bewegungserweiterung und langsam steigerndes Training der Schultermuskulatur. Massage gegen die häufig schmerzhafte verspannte Schulter-, und Nackenmuskulatur.

Brustwirbelsäule

Blockierung

Dumpfe ziehende Schmerzen zwischen den Schulterblättern können ein Zeichen einer Blockierung der Brustwirbelsäule sein. Starke Verspannungen der gelenkumgebenden Muskulatur können eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung (Blockierung) auslösen. Ebenfalls wird ein Einklemmen von Gelenkhäuten in den Wirbelgelenken als Ursache einer Blockierung angenommen.

Blockaden der Brustwirbelsäule kommen häufig vor und können gut behandelt werden. Langes, monotones Sitzen oder Stehen am Arbeitsplatz, sowie fehlender Bewegungsausgleich können zu Verspannungen und Blockierungen der Brustwirbelsäule führen.

Blockaden an der Brustwirbelsäule kann man als geschulter Therapeut gut ertasten. Die Gelenksteifigkeit sowie der Tonus der Muskulatur ist in diesem Bereich spürbar erhöht.

Mit gezielten Grifftechniken aus der Manuellen Therapie kann mann Blockaden sanft (Mobilisation) oder ruckartig (Manipulation) lösen. Bei immer wiederkehrenden Blockierungen muss nach der Ursache gesucht werden. Bei Arbeitsbedingten Überlastungen der Muskulatur sollte die Ergonomie des Arbeitsplatzes auf Fehlbelastungen und Verbesserungsmöglichkeiten hin untersucht werden. Bei einer vorliegenden Schwäche der Rückenmuskulatur empfiehlt sich zudem ein Krafttraining der Rückenmuskulatur, um die Ermüdungsresistenz zu steigern.

Rücken

Rückenbeschwerden hat eigentlich jeder von uns einmal. Bei vielen treten sie nur sporadisch auf, z.b. nach einer langen und anstrengenden Arbeit oder wenn wir beruflich viel sitzen oder stehen müssen. Stress und Ärger kann sich ebenso auf den Rücken auswirken. Meistens verschwinden die Rückenbeschwerden wieder durch körpereigene Heilungsprozesse von alleine. Wenn Rückenbeschwerden immer wieder ohne erklärlichen Grund auftreten, oder chronisch werden, ist eine Abklärung beim Orthopäden und Physiotherapeuten ratsam.

Rückenbeschwerden können sehr vielschichtig sein, also sollte erst einmal abgeklärt werden, ob eine organische Schädigung vorliegt (z.b. Bandscheibenvorfall). Die überwiegende Mehrzahl der Rückenbeschwerden hat allerdings keine organischen Ursachen, sondern wird häufig, in Ermangelung einer strukturellen Schädigung, als unspezifischer Rückenschmerz bezeichnet. Die Gründe hierfür sind mannigfaltig.

Mehrere Faktoren können für Rückenbeschwerden verantwortlich sein. Die aktuelle Forschung geht vom sogenannten Biopsychosozialen Modell aus. Dieses Modell besagt, dass neben organischen Schäden (z.b. Bandscheibenvorfall) und funktionellen Defiziten (z.b. schwache Rückenmuskulatur, Haltungsschwäche, Bewegungsmangel u.ä.) auch private Lebensumstände wie z.b. Ärger am Arbeitsplatz, Psychischer Stress oder persönliche Unzufriedenheit zu Rückenbeschwerden führen können. Chronische, unspezifische Rückenbeschwerden benötigen daher häufig eine multidisziplinäre Hilfe, bestehend aus Arzt, Physiotherapeut und Psychotherapie.

Nachfolgend einige klassische Fälle von Rückenbeschwerden.

Bandscheibenvorfall

Bei einem Bandscheibenvorfall drückt sich der Bandscheibenkern durch den äußeren Bandscheibenring hindurch, und kann dabei auf aus dem Rückenmark austretende Nervenwurzeln drücken. Das verursacht dann oft starke Schmerzen im Rücken, Gesäß und Beinen. Im Akutzustand können die Beschwerden so stark sein, dass sich der Betroffene vor Schmerz nur mit Mühe bewegen kann.

Die Bandscheiben sind die Stossfedern der Wirbelsäule, sie sind daher besonders von Verschleiß gefährdet. Die Bandscheiben bestehen aus einem äußeren festen faserigen Bandscheibenring und einem inneren gallertartigen und wasserhaltigen Bandscheibenkern (Nucleus). Eine einzige Ursache ist meistens nicht gegeben. Vielmehr kommt es zu einem akuten Bandscheibenvorfall auf dem Boden einer länger andauernden Degeneration des Bandscheibengewebes. Mehrere Faktoren, wie erblich bedingte Bindegewebsschwäche, einseitige Belastung, Bewegungsmangel, sowie eine Schwäche der Rückenmuskulatur begünstigen den Verschleiß der Bandscheibe.

Plötzlich auftretende starke Schmerzen im unteren Rücken, verbunden mit Schmerzen beim nach vorne Beugen oder nach hinten strecken, sowie ins Bein ausstrahlende Schmerzen mit evtl. Taubheits-, und Pelzigkeitsgefühlen im Bein oder Fuß sind deutliche klinische Zeichen eines akuten Bandscheibenvorfalls.

Im Kernspinntomograph (MRT) kann die Diagnose meistens eindeutig gestellt werden.

Physiotherapie: Diese ist abhängig von den aktuellen Beschwerden. Die optimale Therapie richtet sich im wesentlichen nach der Anamnese, und den klinischen Symptomen wie Schmerz, Bewegungseinschränkung und Belastbarkeit.

Akutphase: Dies ist die Akutphase unmittelbar nach einem akuten hexenschussartigen Bandscheibenvorfall. Meist treten während einer Vorneigung des Oberkörpers plötzliche und heftige Rückenschmerzen auf, die bis ins Bein und Fuß ausstrahlen können (Hexenschuss). Dem Betroffenen ist es häufig nur unter starken Schmerzen möglich sich aufzurichten. Manuelle Therapie ist bei akuten Schmerzen, auch mit Ausstrahlung ins Bein schmerzlindernd und entkrampfend. Durch sanften Zug am Rücken werden die Bandscheiben entlastet. In Verbindung mit Massage werden die reflektorischen Verspannungen der Rückenmuskulatur gelöst. Eine Moorpackung im Anschluss an die Behandlung löst durch die Tiefenwärme die verspannte Muskulatur weiter und reduziert den Schmerz.

Konsolidierungsphase: Diese Phase folgt bei normalem Heilungsverlauf der Akutphase. Der Rücken tut in der Regel nur noch nach längerem Stehen, Liegen oder Sitzen weh. Ausstrahlende Beschwerden sind rückläufig. Es finden körpereigene Reparationsprozesse wie Vernarbung und Austrocknung des herausgetretenen Bandscheibenmaterials statt. Leichte Übungen, z.b. auf der Matte, sollen den Rücken wieder schonend an schmerzfreies Bewegen und Belasten gewöhnen.

Aufbauphase: Durch körpereigene Reparationsprozesse und Abschwellung der entzündeten Nervenwurzeln wird der Rücken weitestgehend schmerzfrei, es bestehen keine Ausstrahlungen in die Beine oder den Fuß mehr. Die Arbeitsfähigkeit ist wieder erreicht. Der körpereigene Regenrationsprozess befindet sich im Abschluss. Durch die oft mehrere Monate anhaltende schmerzbedingte Belastungseinschränkung, ist die Rücken und Rumpfmuskulatur abgeschwächt. Nun sollte mit einem langsam steigernden Aufbautraining der Rücken-, und Bauchmuskulatur begonnen werden, um das muskuläre Korsett des Rückens wieder aufzubauen.

Skoliose Therapie

Skoliose ist eine wachstumsbedingte Verbiegung der Wirbelsäule, deren Ursache in der Mehrzahl der Fälle unbekannt ist. Die Betroffenen leiden häufig unter der Fehlbildung der Wirbelsäule, die unbehandelt sich weiter verschlechtert. Wird eine Skoliose im Wachstumsalter entdeckt, ist es wichtig, rechtzeitig mit gezielter Physiotherapie zu beginnen. In der Behandlung wird die Wirbelsäule mit gezielten Grifftechniken manuell mobilisiert, die Haltung korrigiert, und mit gezielten Übungen die Aufrichtung der Wirbelsäule trainiert. Ein ‘Geradebiegen’ der Wirbelsäule ist zwar nicht möglich, aber bei konsequenter Physiotherapie kann eine Verschlechterung verhindert werden. Im Wachstumsalter ist eine Reduktion der Verkrümmung bei konsequenter Physiotherapie ebenfalls möglich. Eine unbehandelte Skoliose verschlechtert sich im Schnitt um 1 Grad im Jahr. Beugen Sie rechtzeitig vor!

Bewegungsmangel

Unter diese Kategorie fallen viele nicht organisch bedingte Rückenbeschwerden. Einseitige sitzende oder stehende Belastung am Arbeitsplatz, mit fehlendem sportlichen Ausgleich, ist erfahrungsgemäß bei vielen Rückenpatienten die maßgebliche Ursache. Die passende Therapie besteht folglich aus dem Erkennen und Ändern des persönlichen Bewegungsverhaltens.

Haltungsschwäche-, Schwäche der Rückenmuskulatur

Bewegungsmangel durch überwiegend sitzende Tätigkeit in Schule und Beruf, führen bei fehlendem sportlichen Ausgleich, zu einer fortschreitender Schwäche der Rückenmuskulatur. Die nicht geforderte Rückenmuskulatur baut ab, und kann den Rücken nicht mehr ausreichend stützen. Es wird zunehmend anstrengend, den Rücken über längere Zeit korrekt zu belasten, man ‚hängt’ sich in die passiven Stützstrukturen des Rückens, Bänder und Bandscheiben werden unphysiologisch belastet, Folgebeschwerden sind vorprogrammiert.

Physiotherapie: Ein progressives Krafttraining an Geräten stärkt gezielt die geschwächte Muskulatur. Ein starker Rücken ist die beste Versicherung gegen Rückenbeschwerden. Ein gezieltes Haltungstraining dient dazu den Rücken in verschiednen Situationen angepasst zu belasten.

Chronische Rückenschmerzen

Seit mehreren Monaten oder Jahren anhaltende Rückenbeschwerden sind meist schwer zu behandeln, da häufig kein einzelner schmerzauslösender Faktor mehr vorhanden ist, sondern der Körper mit seinen schmerzverarbeitenden Nervenzentren nicht mehr adäquat auf schmerzprovozierende Stimuli reagiert. Pathologische Veränderungen an schmerzweiterleitenden Nervenbahnen, wie auch fehlende hemmende Einflüsse des Zentralen Nervensystems können eine Schmerzwahrnehmung im Gehirn provozieren, obwohl kein gewebeschädigender Einfluss von außen mehr vorliegt. In diesen Fällen ist es besonders wichtig, dass mehrere Fachleute wie Physiotherapeuten, Arzt und evtl. auch Psychologe zusammenarbeiten, um einen multidisziplinär aufgestellten Behandlungsplan zu entwickeln.

Physiotherapie: Falls sich kein eindeutiger Ursache-Wirkungsmechanismus feststellen lässt, besteht die physiotherapeutische Behandlung in einer langsam steigernden Desensibilisierung durch schrittweise Steigerung von Bewegungs-, und Belastungsreizen. Ähnlich wie bei einer Allergie, bei der der Körper unangemessen auf einen äußeren Reiz reagiert, muss das Nervensystem wieder lernen, dass nicht jede Form von Bewegung und Belastung schädlich ist. Manuelle Therapie in Verbindung mit aktiven Bewegungsübungen stellt eine Möglichkeit dar, ein bereits in Gehirn verankertes Schmerzgedächtnis langsam zu löschen.

Spondylarthrose

Degenerative Alterungsprozesse an der Wirbelsäule und insbesondere an der Wirbelgelenken können zu einer schmerzhaften Steifigkeit im unteren Rücken führen. Kennzeichnend hierfür sind sind: Morgendliche Steifigkeit, Anlaufschmerzen und allgemeine Besserung der Beschwerden mit Bewegung. Behandlungstechniken aus der Manuellen Therapie und ein gezieltes Gymnastikprogramm zielen auf ein Lösen der Steifigkeit und damit eine Reduktion der Beschwerden ab.

Spinalkanalstenose

Im zunehmenden Alter kann es durch degenerative Veränderungen der Wirbelsäule zu einer Einengung des in der Wirbelsäule befindlichen Nervenkanals (Spinalkanal) kommen. Erste Symptome sind: Nächtliche Rückenschmerzen, Rückenschmerzen und Müdigkeit in den Beinen nach längerem Gehen, zunehmendes Schwächegefühl in den Beinen. Im Frühstadium der Behandlung kann eine Manuelle Therapie Erfolg versprechend sein, bei der durch sanftes Aufdehnen der Wirbelsäule und Mobilisieren der Nervenstrukturen einer Kompression und nachfolgender Irritation der Nervenstrukturen entgegengewirkt wird. Bei Beschwerderesistenz und zunehmender neurologischer Symptomatik hilft letztendlich nur eine operative Dekompresion.

Arm & Hand

Tennisellenbogen-, Mausarm

Immer wiederkehrende monotone Belastungen der Unterarmstrecker durch zu langes Arbeiten mit der PC-Maus als Eingabehilfe (Mausarm) oder sportliche Überlastungen der Unterarmmuskulatur (Tennisarm) können zu entzündlich ödematösen Veränderungen an den sehnigen Anheftungspunkten der Unterarmstrecker am Ellenbogen führen.

Physiotherapie: Das Pausieren der zur Überlastung führenden Tätigkeit ist das wirksamste Mittel. Ist dies nicht möglich, kann mit einer Triggerpunktbehandlung die verspannte Unterarmmuskulatur gelöst werden, sowie mit einer Ultraschalbehandlung an den Sehnenansätzen eine heilungsfördernde Wirkung erzielt werden. Ergänzend ist das Anlegen eines Kinesiotapes möglich, um die Hauptbelastungspunkte am Ellenbogen zu entlasten.

Radiusköpchenfraktur

Durch Sturz auf die Hand kann durch die Wucht des Aufpralls das Radiusköpfchen am Ellenbogen brechen. Dieses muss je nach Art des Bruches evtl. operiert werden.

Die Heilungszeit beträgt ca. 6 Wochen. Sowohl bei operierten als auch konservativ versorgten Brüchen muss rechtzeitig mit Physiotherapie und Bewegungsübungen begonnen werden, um ein Einsteifen des Gelenks zu verhindern. Die Nachbehandlungszeit beträgt ca. 3 Monate, bis eine volle schmerzfreie Wiederherstellung der Beweglichkeit im Ellenbogen erreicht ist

Leiste, Hüfte und Gesäß

Hüftgelenksarthrose

Schmerzen in der Leiste in Verbindung mit einer Bewegungseinschränkung der Hüfte, vor allem in die Beugung und Einwärtsdrehung sprechen für eine Arthrose im Hüftgelenk. Ebenso typisch sind morgendliche Schmerzen und Steifigkeit in der Leiste, die im Tagesverlauf unter Bewegung sich verbessern.

Ein erfahrender Physiotherapeut kann mit speziellen Bewegungstests dies feststellen. Betroffenen sind vor allem Ältere, es können aber auch Jüngere mit High Impact Sportarten wie Fußball oder Tennis betroffen sein. Zur Bestätigung einer klinischen Untersuchung kann ein Röntgenbild die Diagnose festigen. Von einer Hüftgelenksarthose sind Schmerzen, die durch eine Schwäche oder Ruptur des Leistenbandes herrühren abzugrenzen. Bei einer Schwäche oder Ruptur des Leistenbandes besteht im Gegensatz zur Hüftgelenksarthrose keine Bewegungseinschränkung im Hüftgelenk.

Physiotherapie: Bei einer beginnenden Hüftgelenksarthrose kann ein Dehnen der Gelenkkapsel mit Manueller Therapie eine zeitweise Schmerzlinderung, sowie eine schmerzfreiere Beweglichkeit in der Hüfte bewirken. Als langfristige Strategie sollte ein regelmäßiges Sport-, und Bewegungstraining gewählt werden, um das Gelenk zu schmieren und die Hüftmuskulatur zu kräftigen. Dehnungsübungen sind hilfreich bei bereits bestehenden Bewegungseinschränkungen. Eine gute Gewichtskontrolle minimiert die Belastung auf die Hüfte.

Zustand nach Hüftgelenksprothese

Bei fortgeschrittenem Stadium der Hüftgelenksarthrose ist eine Implantation eines künstlichen Hüftgelenks das letzte Mittel der Wahl, wenn alle anderen konservativen Maßnahmen nicht mehr greifen. Nach Abschluss der Reha ist bei einigen Patienten eine Fortführung der Physiotherapie nötig, wenn noch Schmerzen und eine Einschränkung der Gehfähigkeit vorhanden sind. Häufig besteht noch einige Monate nach der OP eine Schwäche der Hüftmuskulatur, was sich in einem unsicheren Gang sowie Schwierigkeiten beim Treppensteigen äußern kann.

Physiotherapie: Übungen zur Kräftigung der Hüft-, und Beinmuskulatur an Geräten, Gleichgewichtstraining, Massage.

Knie

Kniegelenksarthrose

Ähnlich wie das Hüftgelenk, ist auch das Knie in zunehmendem Alter, durch starke mechanische Belastung Verschleißprozessen unterworfen. Diese Verschleißprozesse werden durch Achsenfehlstellungen, Übergewicht sowie durch Kontakt und Ballsportarten verstärkt.

In erster Linie sollte daher bei einer beginnenden Kniegelenksarthrose auf eine Anpassung der Bewegungsgewohnheiten, sowie eine Optimierung des Körpergewichtes und einer evtl. vorliegenden Achsenfehlstellung Wert gelegt werden. Ein Abbau des Gelenksknorpels ist nicht mehr rückgängig zu machen, durch eine Anpassung der Lebens-, und Bewegungsgewohnheiten lässt sich der weitere Abbau allerdings bremsen.

Physiotherapie: Neben einer gründlichen Beratung besteht die Möglichkeit, durch ein gezieltes Muskelaufbautraining das Gelenk besser zu stützen, und dadurch die Belastung auf das Gelenk zu reduzieren. Durch bestimmte Behandlungstechniken aus der Manuellen Therapie lässt sich in bestimmten Fällen eine gewisse Schmerzreduktion und verbessere Beweglichkeit erreichen. Zur temporären Entlastung bestehen in gewissen Fällen gute Erfahrungen mit Kinesiotaping.

Zustand nach Meniskusentfernung

Während einer Arthroskopie (Gelenkspiegelung) werden die Teile eines beschädigten Meniskus entfernt oder genäht. Durch die Spülung des Gelenks während der Operation und die anschließende Wundheilung und Schwellung ist das Knie die ersten Wochen bis Monate nach Operation noch schmerzhaft bewegungseingeschränkt.

Physiotherapie: Durch vorsichtiges belastungsfreies Bewegen des Gelenks sowie leichter Massage und Lymphdrainage können die postoperativen Symptome wie Schwellung, Schmerz und Bewegungseinschränkung etwas verringert werden.

Zustand nach vorderem Kreuzbandriss

Verletzungen des vorderen Kreuzbandes gehören zu den häufigsten Sportverletzungen. Schnelle unkontrollierte Knick-, und Drehbelastungen, wie sie beim Skifahren und Fußball auftreten können, sind typische Verletzungsmuster. Es kommt zu plötzlich auftretenden Schmerzen mit Schwellung, Instabilitätsgefühl und Einblutung im Gelenk. Nicht selten sind Begleitverletzungen wie Knochenprellungen mit Hämatombildung (bone bruise), Meniskusverletzungen und Verletzungen des Innenbandes.

Durch einen Kreuzbandriss verliert das Kniegelenk an Stabilität und unterliegt dadurch einem erhöhten Arthroserisiko.

Abhängig vom Alter und Aktivitätsgrad des Patienten wird eine konservative Therapie (Physiotherapie ohne Operation) oder eine Operation mit einem körpereigenen Transplantat durchgeführt. Dabei wird entweder ein Stück aus der Patellarsehne unterhalb der Kniescheibe, oder der Semitendinosus Sehne an der Oberschenkelinnenseite entfernt, und als Kreuzbandersatzplastik ins Knie implantiert. Das Transplantat wir dabei über Bohrkanäle und Schrauben im Ober-, und Unterschenkelknochen fixiert. Die Einheilung des Transplantats dauert je nach Operationstechnik 6-16 Wochen. Bei einer Verankerung mittels Knochenblöcke ist von 6 Wochen auszugehen, bei einer Fixierung ohne Knochenblöcke ist eine stabile Verankerung erst nach etwa 4 Monaten erreicht. Das Transplantat selber unterliegt einem sogenannten Ligamentierungsprozess, d.h. es wandelt sich strukturell von einer Sehne zu einem Band (Ligament) um. Dieser Umbauprozess dauert über ein Jahr. In dieser Zeit ist die Reißfestigkeit des Transplantats deutlich herabgesetzt. Die Wiederaufnahme von Sport sollte je nach Sportart daher frühestens nach einem halben Jahr erst erfolgen. Kontakt-, und Risikosportarten wie Fußball und Skifahren sogar am besten erst nach einem Jahr.

Physiotherapie: Abhängig vom Heilungsverlauf geht es in der Nachbehandlungszeit darum, Koordination, Kraft und volle Beweglichkeit wieder zu erreichen, und damit die Wiederaufnahme von Sport und Alltagsbelastung zu ermöglichen. In den letzten Jahren mehren sich mahnende Stimmen, die Rehabilitation nicht zu schnell und zu aggressiv zu gestalten, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.

Zustand nach Knie-TEP (Totalendoprothese)

Im Fortgeschrittenen Stadium einer Arthrose im Kniegelenk ist der Einbau eines künstlichen Gelenks das letzte Mittel der Wahl, wenn alle anderen Verfahren scheitern. Dabei wird entweder ein Teil der Gelenkflächen (Schlittenprothese) oder die gesamte Gelenkfläche durch einen künstlichen Gelenkersatz aus Metall oder Kunststoff ersetzt.

Das knöcherne Einheilen der Prothese dauert mindestens 6-8 Wochen, auch nach dieser zeit ist das Gelenk noch nicht voll belastbar, es bestehen häufig noch Schwellung und Erwärmung, sowie eine Bewegungseinschränkung. Wandern, Radfahren, Golfen und moderates Krafttraining sind in aller Regel wieder gut möglich, bis das Knie allerdings wieder völlig schmerzfrei ist, vergehen meistens 6-12 Monate.

Physiotherapie: Solange noch eine postoperative Schwellung und Erwärmung vorliegen, bringen leichte Massagen und Lymphdrainage, sowie leichte belastungsfreie Bewegungsübungen eine gewisse Erleichterung. Mit zunehmender Belastbarkeit sollte die Beinmuskulatur gezielt gekräftigt werden, sowie Übungen zur Verbesserung der Koordination und Beweglichkeit durchgeführt werden. Eine gut trainierte Beinmuskulatur entlastet das Gelenk nachhaltig.

Peripatellares Schmerzsyndrom

Schmerzen im Bereich der Kniescheibe kommen gehäuft bei jungen Frauen mit Überstreckbarkeit (Hypermobilität) der Gelenke vor. Treppe runtergehen und Berg abgehen, sowie längeres Sitzen lösen oft die Beschwerden im Bereich der Kniescheibe aus. Die Kniescheibe gleitet beim Beugen und Strecken des Knies wie ein Schlitten zwischen den beiden Rollhügeln des Oberschenkelknochens auf-, und abwärts. Eine mangelnde Führung der Kniescheibe durch angrenzende Bänder kann zu Schmerzen, Knacken und Reibegeräuchen im Gleitlager führen. Darüber hinaus wird die Biomechanik des Knies häufig durch Schwächen im Fußgewölbe (Knickfuß) und eine Schwäche der hüftstabilisierenden Muskulatur negativ beeinflusst.

Ziel der Physiotherapie ist es daher durch gezielte Übungen die gelenkstabilisierende Muskulatur von Fuß, Knie und Hüfte zu trainieren.

Jumper’s knee (Patellaspitzensyndrom)

Dies ist eine Ansatzreizung der Quadrizepssehne am Unterschenkel durch sportliche Überlastung. Sie tritt vor allem bei Ballsportlern und Sprintern auf, durch Sprungbelastung und starke Abbremskräfte kann der Sehnenansatz überlastet werden. In der Physiotherapie kann die schmerzhafte Sehne mit Ultraschall und Querfriktionen (Massage quer zum Faserverlauf) gut behandelt werden.
Des weiteren sollte bei einem erstmaligen Auftreten der Beschwerden eine Sportpause erfolgen und auf passendes Schuhwerk geachtet werden.

Läuferknie (Runner’s knee)

Insbesondere bei Langstreckenläufern und Radsportlern kann es durch sportliche Überlastung zu einer Ansatzreizung des iliotibialen Bandes an der Außenseite des Knies kommen. Das iliotibiale Band oder auch ‘Tractus iliotibialis’ ist eine Faszie an der Außenseite des Oberschenkels, und verbindet das Becken mit dem Schienbeinkopf am Knie. Eine Schwäche der beckenstabilisierenden Muskulatur sowie eine O-Bein Stellung der Knie können die Reibung der Faszie an der Außenseite des Knies verstärken.
In der Physiotherapie wird die verkürzte oder verspannte Faszie gedehnt, sowie Übungen zum Training der Beckenstabilisierenden Muskulatur angewandt.

Fuß

Außenbandverletzung

Durch ein unkontrolliertes Umknicken des Fußes können die Außenbänder des Fußes verletzt werden. Der Betroffene kann häufig nur unter starken Schmerzen auf den verletzten Fuß auftreten. Es kommt häufig zu Einblutungen und Schwellung im Außenknöchel.

Eine Bandruptur dauert in der Regel 6-8 Wochen zum Heilen. In der Mehrzahl der Fälle wird der Fuß durch eine Schiene ruhiggestellt. Nach Abnahme der Schiene und Schonung ist häufig kein weiteres Eingreifen nötig. In manchen Fällen kommt es allerdings zu länger anhaltenden Beschwerden, in denen eine Physiotherapie sinnvoll sein kann.

Physiotherapie: Durch Schonung und Immobilisation kann es gelegentlich zu einer vermehrten Steifigkeit im Sprunggelenk kommen. Dann ist eine Manuelle Mobilisation des Gelenks sinnvoll, um die Reststeifigkeit zu lösen. Bei Personen mit angeborener Bindegewebsschwäche, und immer wiederkehrendem Umknicken des Fußes, ist ein Training der Fußmuskulatur durch gezielte Stabilisationsübungen sinnvoll. Im Sport sollte ebenso das Tapen des Fußes in Erwägung gezogen werden.

Entzündung der Achillessehne

Insbesondere bei Läufern kann es durch die vermehrte mechanische Belastung zu Reizungen und Entzündungen an der Achillessehne kommen. Chronische Entzündungen, die nicht behandelt werden, können im Extremfall bis hin zu Einrissen der Achillessehne führen. Ursächlich dafür sind meistens veränderte Trainingsgewohnheiten, neues Schuhwerk, sowie Achsenfehlstellungen im Fuß (z.b. Knick-Senk-Spreizfuß).

Physiotherapie: Zusammen mit dem Betroffenen ist abzuklären, ob veränderte
Trainings-, und Belastungsgewohnheiten zu einer Reizung der Achillessehne geführt haben können. Eine beobachtende Laufanalyse sollte klären, ob Fehlbelastungen durch Achsfehlstellungen, oder Schwäche in der Fuß-, und hüftstabilisierenden Muskulatur vorliegen. Bei funktionellen Defiziten in der gelenkstabilisierenden Muskulatur, sollten spezielle Stabilisationsübungen durchgeführt werden. In der Akutphase sollte der Fuß unbedingt geschont werden. Sehr gute Erfahrungen bestehen mit Ultraschall Behandlung in Verbindung mit Kinesiotaping.